Ambulante Leistungen

Wir stehen in den Startlöchern für die Einrichtung einer psychosomatischer Institutsambulanz. Die Einrichtung ist grundsätzlich politisch bundesweit beschlossen. Die Einrichtung einer solchen Ambulanz wäre für die Versorgung der Patienten mit psychosomatischen und psychischen Erkrankungen sehr hilfreich. Wir rechnen 2020 mit der Umsetzung. Zurzeit können wir Ihnen sog. diagnostische Erstgespräche anbieten, um die weitere Therapie zu besprechen und ggf. bei uns zu bahnen.

OEG- und BG- Ambulanz  

An unserer Klinik bieten wir im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) erste Hilfe für Menschen an, die Opfer einer Gewalttat geworden sind oder als enge Angehörige Zeugen einer Gewalttat waren.

Grundlage des Opferentschädigungsgesetzes in seiner Form von 1976 ist die Tatsache, dass in Deutschland der Staat Träger des Gewaltmonopols ist. Schutz vor Verbrechen ist staatliche Aufgabe, die durch die Polizei gewährleistet ist. Versagt dieser Schutz, so haftet der Staat nach den Voraussetzungen des OEG. Vordringliches Ziel nach einer Gewalttat ist dabei die Verhinderung bleibender körperlicher und seelischer Gesundheitsstörungen.

In mehreren Bundesländern, insbesondere Nordrhein-Westfalen, wurden ab ca. 2000 nach und nach Traumaambulanzen eingerichtet, deren Arbeit sich als signifikant effektiv zur Reduktion von Traumafolgestörungen bei Patientinnen erwies. In Baden-Württemberg verlief die gesundheitspolitische Entwicklung auf diesem Gebiet etwas verzögert, 2014 wurden an 6 Standorten im Rahmen eines Modellprojektes Traumaambulanzen eingerichtet. Neben Esslingen, Offenburg, Ravensburg, Reutlingen und Schwetzingen wurde auch an der Klinik für Psychosomatik am Ostalb-Klinikum eine entsprechende Ambulanz eröffnet.

Ziel der Therapie im Rahmen der Traumaambulanz ist die Prophylaxe hinsichtlich langfristiger psychischer Beeinträchtigungen oder Erkrankungen infolge einer Gewalttat. Dazu gehört auch das Erkennen von Hochrisikopatienten und ggf. die kurzfristige Vermittlung in eine längerfristige, ambulante oder stationäre Psychotherapie (z.B. beim Vorliegen einer schweren Vortraumatisierung oder Bindungsstörung).

Leistungen der OEG-Traumaambulanz sind:

  • Diagnostik und Risikoeinschätzung (z.B. mögliche vorbestehende Belastungsfaktoren, soziale Situation)
  • Psychoedukation und Stabilisierung, Wiederherstellung von Sicherheit und Kontrollfähigkeit
  • Hilfe im Umgang mit als überwältigend erlebten Gefühlen
  • Förderung und Aktivierung individueller Bewältigungsmöglichkeiten
  • Ggf. integrative, traumaspezifische Kurzpsychotherapie (z.B. EMDR), medikamentöse Behandlung
  • Ggf. Vermittlung in längerfristige ambulante, teilstationäre oder stationäre Psychotherapie.

Anspruchsberechtigt im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes sind alle Menschen, die sich rechtmäßig in Deutschland aufhalten und hier Opfer einer Gewalttat werden. Im Rahmen unserer OEG-Traumaambulanz bieten wir Akuthilfe nach einer Gewalttat an. Das Ereignis sollte deshalb nicht länger als ein Jahr zurückliegen, andernfalls bieten wir Unterstützung im Rahmen eines ambulanten Erstgespräches an.  

Wir erfolgt die Kontaktaufnahme?

Betroffene können selbst, über Hausärzte oder ambulante Psychotherapeuten sowie über Opferschutzbeauftragte der Polizei und Beratungsstellen für Gewaltopfer Kontakt aufnehmen. Die Kontaktaufnahme ist telefonisch über das Sekretariat der Abteilung für Psychosomatik möglich (Telefon 07361/55-1801).

Sie bekommen dann sehr kurzfristig einen ersten Termin, notfalls innerhalb von 24 Stunden. Die Stellung des OEG-Antrages erfolgt am Landratsamt Ostalbkreis, Abteilung Integration und Versorgung. Dort ist aktuell Frau Metz unsere Ansprechpartnerin, mit der wir eng zusammenarbeiten (Telefon 07361/503-1489).  

Im Rahmen der OEG-Traumaambulanz bieten wir 5-15 ambulante 50-minütige Therapieeinheiten an, deren Ziel die Verhinderung langfristiger psychischer Folgeerkrankungen ist. Dabei kommt der seelischen Stabilisierung und der Wiederherstellung des Erlebens von Sicherheit und Kontrollfähigkeit eine besondere Bedeutung zu. Auch traumaspezifische Verfahren, wie bspw. das EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) kommen bei entsprechender Indikation zum Einsatz.

Sollte sich bereits in den ersten Sitzungen zeigen, dass eine ambulante Versorgung nicht ausreichend ist, so empfehlen und vermitteln wir eine teilstationäre oder stationäre traumaspezifische Psychotherapie oder eine längerfristig angelegte ambulante Richtlinienpsychotherapie.

BG- Ambulanz  

In unserer berufsgenossenschaftlichen Ambulanz (BG-Ambulanz) bieten wir psychotherapeutische Unterstützung nach traumatischen Ereignissen am Arbeitsplatz an, wenn Folgestörungen eingetreten oder zu befürchten sind. Dies sind beispielsweise posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen oder chronische Schmerzstörungen nach Arbeits- oder Wegeunfällen, aber auch nach Raubüberfällen oder Gewalterfahrungen am Arbeitsplatz.

Neben der stationären bzw. teilstationären Behandlung in der Psychosomatik spielt die Zusammenarbeit mit und in anderen Abteilungen des Ostalb-Klinikums im Rahmen eines umfangreichen Konsiliar- und Liaisondienstes eine wichtige Rolle und ist wesentliche Aufgabe unserer Mitarbeiter.
Die Klinik für Psychosomatik übernimmt die psychoonkologische Versorgung in allen Tumorzentren des Ostalb-Klinikums, sowie die psychotraumatologische Behandlung von PatientInnen der Unfallchirurgie und Patienten in traumatisierenden Notfall- bzw. Krisensituationen.

Besondere konsiliarische Bedeutung hat darüber hinaus die psychosoziale Mitbehandlung von PatientInnen und ihren Angehörigen, die wegen chronischer oder unheilbarer Erkrankungen Hilfe in den medizinischen Abteilungen des Ostalb-Klinikum suchen.

Vor einer geplanten Aufnahme laden wir interessierte PatientInnen zu einem ambulanten Vorgespräch zu uns ein, um Einzelheiten des Beschwerdebildes zu klären und weitere Behandlungsschritte abzustimmen.

Dafür sollte ein Krankenhaus-Einweisungsschein des behandelnden Arztes vorliegen. Akutaufnahmen sind nach Absprache möglich, generell muss jedoch wegen begrenzter Kapazitäten mit mehreren Wochen Wartezeit gerechnet werden, bis wir einen Behandlungsplatz in unserer Klinik anbieten können.

Für die Beantwortung weiterer Fragen oder zur Anmeldung steht unser Sekretariat unter der Tel.Nr. 07361 – 551801 oder per
Email unter sekretariat.psychosomatik@kliniken-ostalb.de zur Verfügung.

Sekretariat